Auf der 90-minütigen Audio-Tour mit 14 Stationen durch die Chriesi-Stadt erleben Sie Zug als Ort der blühenden Kirschbäume, des aromatischen Kirschwassers und der berühmten Kirschtorte. Über eine jahrhundertealte lebendige Kultur, einzigartige Bräuche und einen nachhaltigen Rohstoff, der sich zum beliebten Wahrzeichen entwickelt hat. Abrufbar in Deutsch und Englisch. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen!
Die Chriesi-Tour wurde im Rahmen des Projektes CityBot Zug für die Stadt Zug entwickelt. Recherchen/Texte: Ueli Kleeb. Erzählerinnen: Irina Schönen, Sarah Robins. Übersetzungen: Yanik Riedo. Tonaufnahmen: Ueli Thalmann. DNS-Transport GmbH Zug / Stadt Zug © 2023. Finanzielle Unterstützung: Stadt Zug; Eidgenössisches Departement des Innern, Bundesamt für Kultur.
Station 01
Bahnhof Zug
Willkommen in der Chriesistadt Zug! Zug ist klein, aber vielfältig: Es gibt ein Zug der tiefen Steuern, des globalen Rohstoffhandels und der pulsierenden Kryptofinanzen. Es gibt schöne Sonnenuntergänge und meisterhaftes Eishockey. Und es gibt ein Zug der blühenden Kirschbäume, der saftigen Kirschen, des aromatischen Kirschwassers und der berühmten Zuger Kirschtorte. Und welches ist nun das Wahrzeichen für Zug? Herzlich willkommen zur Tour auf den Spuren der Chriesi durch die Stadt Zug.
zurück
Station 02
Bahnhof Zug, Perron Gleis 3 (Baarerstrasse 37)
Blickt man hier von Gleis 3 im Sektor D Richtung Nordosten, erkennt man einen markanten, siebenstöckigen Glaspalast. An seiner Stelle, mitten im damaligen Industriequartier und mit guter Anbindung an die Eisenbahn, befand sich früher die Distillerie Etter, die heute weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte und wichtigste Zuger Kirschbrennerei. Etter-Kirsch ist heute an den besten Adressen fast auf der ganzen Welt erhältlich.
zurück
Station 03
Alpenstrasse 7
Willkommen bei der Geburtsstätte der berühmten Zuger Kirschtorte! Hier im Ladenlokal an der Alpenstrasse, wo sich heute ein Coiffeurgeschäft befindet, wurde die «Zuger Kirschtorte» vor über 100 Jahren erfunden, und zwar vom jungen Konditor Heiri Höhn, der in Hirzel beheimatet und aus dem Appenzellerland nach Zug gekommen war, um sein Glück zu versuchen. Seine «Schnapsidee» entwickelte sich mit den Jahrzehnten zu einem der beliebtesten Desserts der Schweiz.
zurück
Station 04
Bundesstrasse 15
Sie befinden sich beim Zentrum der Reformierten Kirche des Kantons Zug. Früher stand hier das Zentrum der Zuger Kirschbrenner, das für die internationale Verbreitung des Kirschwassers bis nach Kuba sorgte und manchen Kirsch-Destillateur reich machte. Denn während in anderen Kantonen vor allem Schnaps aus Kernobst gebrannt wurde, setzten die Zuger mit Erfolg voll auf ihre Brennkirschen und das noble Kirschwasser. Vom Gebäude der Kirschwasser-Gesellschaft übrig geblieben ist lediglich ein Steinwappen mit Kirschzweigen, angebracht in der Mauer unten an der Chamerstrasse.
zurück
Station 05
Bundestrasse 5 (Bundesstrasse 1–9/Alpenstrasse 1/Chamerstrasse 2)
Hier, wo heute die Überbauung «Zum Erlenbach» steht, befand sich früher die Mosterei und Brennerei Weiss. Zwischen Bundesstrasse, Alpenstrasse und Chamerstrasse liegt der Ursprung der ältesten gewerblichen Destillerie der Schweiz in Familienbesitz. Neben dem Kirschwasser war für Weiss auch der alkoholfreie Süssmost ein gutes Geschäft. Schon bald stand neben dem alten Bauernhof der Familie Weiss eine Villa mit Gartenanlage und Springbrunnen.
zurück
Station 06
Bundesplatz 3
Bis heute gehören zahlreiche Prominente zu den Liebhabern der Zuger Kirschtorte. Einige bestellten die Torte per Post, andere kamen als Touristen vorbei oder zählten sogar zu den Stammkunden, welche das Kirschgebäck direkt hier im Laden am Bundesplatz kauften. Das ins Kaffeehaus integrierte «Zuger Kirschtorten-Museum» zeigt die bewegte Geschichte der Kirschtorte und ihre berühmten Fans.
zurück
Station 07
Poststrasse 22
In diesem Hinterhof, versteckt in einer unscheinbaren Seitengasse der Poststrasse, befindet sich die Backstube der Konditorei Treichler. Hier werden rund 80'000 Kirschtorten pro Jahr gefertigt, im Laden verkauft oder per Post ins In- und Ausland versendet. Der vormalige Chefkonditor hatte in 40 Jahren selber über 1 Million Kirschtorten von Hand gemacht. Möchten Sie ein Stück Torte probieren? Klopfen Sie an die Tür, nennen Sie die Jahreszahl, wann die Kirschtorte erfunden wurde, und erhalten Sie ein Gratis-Versucherli!
zurück
Station 08
Gartenstrasse 2/4
Blickte man früher von hier Richtung Westen, sah man keinen See, denn die Sicht war durch Häuser versperrt. Am 5. Juli 1887 ereignete sich die Vorstadtkatastrophe, bei der die Zeilen beidseits der Vorstadtstrasse im Zugersee versanken. So auch Teile des Gebäudes bei der heutigen Einmündung der Rigistrasse in die Vorstadt, in welchem der umtriebige Tierarzt, Fotograf und Kirschbrenner Joseph Schmidt geschäftete.
zurück
Station 09
Zeughausgasse 16/14
Studiert man das Eingangsportal des mächtigen barocken Gebäudes genauer, kann man noch den aufgemalten Schriftzug «Kirsch-Destillation, Weine, Aug. Wyss, vormals M. A. Wyss. Gegründet 1851» erkennen. Hier in der «Münz», wo die Zuger früher ihre Münzen prägten, befand sich einst die Brennerei Wyss. Sie exportierte Zuger Kirschwasser ins Ausland und belieferte auch den späteren König von Rumänien.
zurück
Station 10
Unter Altstadt 12/14
Hier an der Aussenwand der Altstadthalle befindet sich das Leitern- und Hutten-Depot für den «Chriesisturm», der jedes Jahr zum Start der Chriesiernte durch die Zuger Altstadt fegt. Ende Juni, sobald die «Chriesigloggä» läutet, rennen Kinder, Frauen und Männer mit Leitern und Hutten auf einem Rundparcours um die Wette. Als Lohn winken Ruhm und Ehre sowie eine «Chratte» voll mit knackigen Zuger Chriesi. Gleichentags findet auch der traditionelle «Chriesimärt» statt.
zurück
Station 11
Unter Altstadt 13
Die Stadt Zug bestand um 1800 hauptsächlich aus Altstadt und Vorstadt. Hier lebten etwas mehr als 1000 Einwohner. In der Unter Altstadt gründeten die Gebrüder Bossard ein Handelsgeschäft für «Spezereien» und begannen wohl als erste Zuger mit dem gewerblichen Brennen von Kirschen. Mit ihrem Kirschwasser und ihrem Dörrobst waren sie so erfolgreich, dass sie bald den herrschaftlichen «Zurlaubenhof» im Süden der Stadt kaufen konnten.
zurück
Station 12
Kirchenstrasse/Zugerbergstrasse
Gut sichtbar von hier trohnt die Pfarrkirche St. Michael am Zugerberghang. Im Turm läuten fünf Glocken, die grösste davon ist die fast 3.7 Tonnen schwere «Chriesigloggä». Sie gibt das alljährliche Zeichen zum Start der Zuger Chriesisaison. Seit einiger Zeit läuten auch die Glocken von Baar und Aegeri wieder und verkünden lautstark, dass die Kirschen reif sind. An diesem Tag beginnen die Chriesibäuerinnen und Chriesibauern mit der Ernte ihrer süssen Früchte.
zurück
Station 13
Knopfliweg 4/
Aegeristrasse 40
Die an die Stadtmauer angebaute Scheune mit Lägerräumen und integrierter Brennerei hat für die Zuger Kirschwasser-Kultur eine besondere Bedeutung. An der Aegeristrasse und am Knopfliweg waren früher nicht nur verschiedene Destillateure am Werk, hier hatte auch die politisch einflussreiche «Kirschwasser-Gesellschaft in Zug», der einstige Zusammenschluss aller Kirschbrenner im Kanton, ein Kirsch-Depot und eine Brennerei.
zurück
Station 14
Postplatz
Sie sind am Ende der Tour angelangt. Herzlichen Dank fürs Interesse! Wer Lust hat, ein Stück Zuger Kirschenkultur mit nach Hause zu nehmen, besucht am besten die Konditorei Treichler mit der grössten Auswahl an Zuger Kirschwasser oder die Kirschtorten-Hersteller Treichler, Strickler-Meier und Speck im Neustadt-Quartier. Oder besucht das Zugerland im Frühsommer, wenn die Kirschen reif sind.
zurück